Soboid de erstn warma Stroihn
vom Sommerhimmi runterfoin,
werd auf de Gehweg zammagruckt,
se an Zwergerltisch hidruckt,
wern d'Leit ausgricht und gschaugt,
ob ned wer zum Flirtn daugt.
Und - wia kannts aa anders sei -
da "scheene Sigi" find se ei:
De schwarzn Haar mit Gel higschleckt,
an Brustbewuchs mit Goid bedeckt.
Des kontrastiert dekorativ
zum Seidenhemad in oliv.
Dem Leinensakko in bordeaux
sigt ma d' noble Herkunft o.
Im Goidetui liegn d' Zigaretten,
ums Handglenk schewan Panzerkettn.
An de volla Tisch rundrum
drahn se d'Leit zum Sigi um.
Der nimmt soiche Huidigung
quasi ois Entschuidigung
oi jenner, de 's ned sann,
aber so gern wia da Sigi waarn.
Er is am Plotz da schenste Hirsch
und a Profi auf da Pirsch:
Er lächelt, pfeift und winkt,
zu jeder, de de Hüftn schwingt.
Und teils offen, teils vadruckt,
lacha d Madl meistens zruck.
Manche kichern aa vastoihn,
wissen ned, ob s hischaung soin.
Da Sigi is sei Wirkung gwohnt;
er sitzt aa nimma, sondern thront
und spreizt se wia a Gockel
auf seim seiberbauten Sockel.
Bloß, daß auf seine Flirtmaniern
aa sehr vui Männer reagiern,
des kennt a ned, des war no nia.
Er wissat aa koan Grund dafia.
Später is er eahm dann klar,
nochdem a auf m Örtchen war:
Wos er fia Bewundrung ghoitn,
hod seiner offna Hosn goitn.
Da Mangel is zwar jetz behobn,
doch da Weg vom Kloo noch drobn,
naus zu seim Tisch und zu de Leit!
De ham des gseng de ganze Zeit!
Da Sigi zoagt se auf da Straß,
trotz Sonnastudio leichenblaß.
Sei Blick hod jetz aa nimma
des Verführers Siegesschimmer.
Da gspreizte Gang hod aa valorn,
is zu am kloalaut Schleicha worn.
Er zoiht, valaßt den Ort da Schand -
doch auf am neia Kenntnisstand:
Jede Seibstgefälligkeit
werd eighoit vo da Wirklichkeit.
Fallbeispiel
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